Nissiros ist ein Vulkan, der aus dem Wasser ragt. Ein bewohnter Vulkan, mit fruchtbaren Landschaften, bizarren Felsen und unvergleichbaren Motiven – ideal für einen Tagesausflug. Die Insel liegt südlich von Kos und ist in der Regel ein ruhiger Flecken Erde, mit nur 850 Einwohnern. Die meisten Touristen bleiben nicht lange, denn Nissiros hat keine Sandstrände. Das sollte jedoch nicht vor einem Besuch der Insel abschrecken, denn der lohnt sich – die Landschaft ist einzigartig. Mit ihren schwarzen Felsküsten und ihren terrassenförmigen Feldern bezeugt die Insel eindrucksvoll den Widerspruch zwischen vulkanischer Bedrohung und menschlicher Besiedlung.
Mandraki auf Nissiros
Mandraki ist der größte Ort auf Nissiros – ein Bauerndorf, mit verwundenen Gassen und einem tiefschwarzen Steinstrand, der jedoch zum Baden nur mäßig geeignet ist, da es fast unmöglich ist, hier bequem zu sitzen. Zu sehen gibt es in Mandraki die Reste einer Johanniterburg, aus dem 14. Jahrhundert. Eine Treppe führt hinauf zur Ruine, in deren Innern seit 1746 das Kloster Panagia Spiliani steht. Das Kloster befindet sich in einer kühlen Grotte. Von hier hat man einen wundervollen Blick auf das Meer. Außerhalb von Mandraki befindet sich das von der Zyklopenmauer umgebene Paliokastros, eine Festung aus dem 4. Jahrhundert, deren Bauweise aus rotbraunen Steinblöcken eindrucksvolles Zeugnis Spätantiker Baukunst gibt.
Nissiros´ Vulkan
Der Vulkan bietet die wohl imposanteste Landschaft der Dodekanes-Inseln. Resultat einer Explosion in der Urzeit, wird der elipsenförmige Krater von Felswänden umschlossen, die bis zu 400 Meter in die Höhe reichen. Fruchtbar auf der einen Seite und öd auf der anderen, zeigt sich auch hier der krasse Gegensatz zwischen Leben und Tod, der das Thema der gesamten Insel zu bestimmen scheint. Um den Vulkan finden sich insgesamt fünf Sekundärkrater – den größten, genannt Stefanos-Krater, kann man über einen Trampelpfad betreten. Noch heute strömen hier Wasserdampf und Kohlensäure aus, Schwefeldämpfe hängen in der Luft, die dumpfen Schritte über den Boden des Kraters lassen einen gigantischen Hohlraum erahnen. Ein Ausbruch ist jedoch nicht zu befürchten. Geologen sagen, dass der Vulkan erloschen ist.
Der Vulkan bestimmt das Leben auf Nissiros, beschenkt die Bewohner jedoch auch mit zahllosen touristischen Möglichkeiten. Der Ort Loutra, zum Beispiel, drei Kilometer entfernt von Mandraki, ist schon seit der Antike für seine Themaquellen bekannt. Der Ort Emborios, am Hang des Vulkans und in der Nähe des Kraters bietet einen fantastischen Blick auf die Ägäis.
Für jeden, der schon immer einen Vulkan aus der Nähe sehen, ja sogar in seinem Krater stehen wollte, führt an Nissiros kein Weg vorbei. Der Widerspruch zwischen lebensfeindlicher Atmosphäre und menschlicher Zivilisation machen den Besuch auf der Insel zu einem Erlebnis, das man nicht vergisst.